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DIE FAHNEN DER SCHÜTZENBRUDERSCHAFT
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Historische Informationen und Zugehörigkeit der Fahnen

Allgemeine Historie der Schützenfahnen

Seit dem Altertum sind Fahnen wichtige Herrschafts-, Kampf- und Siegeszeichen. Sie waren ein Symbol und ein wichtiges Identifikationsmerkmal. Die bildliche Darstellung auf dem Fahnentuch erscheint seit dem Beginn des Wappenwesens im 13. Jahrhundert. Bis dahin waren die Fahnen meist rot, was bedeutete, dass der Besitzer der Fahne den Blutbann besaß, d. h. er hatte das Recht zu richten. 

 

Die meisten überhaupt heute noch erhaltenen Schützenfahnen stammen aus dem 19. Jahrhundert, als es im Zuge der gescheiterten Revolution 1848 eine Welle von Vereinsgründungen gab. Ältere oder gar mittelalterliche Schützenfahnen sind so gut wie nicht erhalten geblieben. Vereinsfahnen sind heute Herkunftszeichen, Zeichen der Heimatverbundenheit und Identifikation, Zeitzeugen der Gründungsjahre oder Jubiläen sowie Glaubenszeichen, mit denen man  sich unter den Schutz des kirchlichen Patrons stellt.

Häufige Motive sind z.B. die Ortssilhouette, prägende Gebäude wie die Dorfkirche, Burg oder Schloss, christliche Motive wie Schutzpatrone oder bildliche Darstellungen des oder der Schutzheiligen. Zudem schmücken noch Schriftsätze die Fahne, wie z.B. „Treu dem guten alten Brauch“ oder wie bei uns „Glaube-Sitte-Heimat“. Auch heraldische Motive, meist Wappen der Gemeinde bzw. Verwaltungsgemeinschaft oder des örtlichen Adels, wenn sie dem Schützenwesen verbunden sind, können auf den Fahnen zu finden sein. Natürlich ziert noch der prunkvoll ausgestaltete  Name der Bruderschaft/des Schützenvereins die Fahne. 

Bei der Fahnenweihe (Weihe aus dem althochdeutschen wîhen = heiligen) wird die Fahne durch die priesterliche Segnung in besonderer Weise dem Dienst Gottes gewidmet. Ehemals waren die Schützenvereine und Schützenbruderschaften auch verantwortlich für den Schutz des örtlichen Kirchenschatzes. Durch die Fahnenweihe wird auch heute noch das traditionell enge Verhältnis zwischen der Kirche und dem Verein/der Bruderschaft ausgedrückt.

Fahnen der Schützenbruderschaft Hüsten

Ein erster nachweislicher Ursprung der Fahnen in der Schützenbruderschaft Hüsten findet sich in alten Schützendokumenten. Die älteste Erwähnung einer Fahne der Hüstener Bruderschaft findet sich im Schützenbuch. „Am 26. Juni 1793 übergibt der Hauptmann F. henr. Hauhs die Schützenunterlagen seinem Nachfolger Berhard Ahsheuer. Die der Bruderschaft zugehörenden Ehrenzeichen als Fahn, Trommel …“ 

 

Einen weiteren Nachweis finden wir bei der Übergabe der Unterlagen am 01. April 1834 an den Hauptmann M. Risse werden unter Punkt 2 aufgeführt: „…den Fahnen, Trommel, Scherpen….“ Hauptmann Matthias Risse übergibt am 18. Februar 1838 seinem Nachfolger Norbert Raufhake unter Punkt 2: Drei Fahnen, Trommeln, Schwerter…. .

 

 

Die wohl umfangreichste Aufstellung des Inventars wurde 1860 auf Wunsch der Bruderschaft aufgenommen und dem Hauptmann F. M. Selle übergeben. Jetzt erfahren wir auch etwas für die Beschaffenheit der Fahnen. Es heißt B. drei Fahnen, und zwar:

 

1. eine rote Fahne neu angefertigt im Jahre 1852 

2. eine weiße Fahne mit dem Bildnis der unbefleckten Empfängnis Maria

3. eine blaue Fahne mit dem Bildnis des hl. Geistes

4. eine deutsche Fahne mit dem Wappen eines doppelten Adlers in schwarz-roth-gelber Farbe, und dazu gehörender Schwerter.

Diese Gegenstände werden in der Kirche aufbewahrt.

 

Hier könnte sich auch der Hinweis zeigen,  dass bei verschiedenen Fahnen wahrscheinlich auch verschiedene Kompanien vorhanden waren.  Auch heute gibt es noch die „Heilig-Geist-Fahne“, die zur 3. Kompanie gehört. Zu der unter 4. aufgeführten Fahne einige Anmerkungen.  Nachdem am 18.05.1848 sich in Frankfurt die erste deutsche Nationalversammlung gegründet hatte, wurde am 13.11. im Reichsgesetzblatt die Fahne schwarz-rot-gold als deutsche Flagge verkündet. Die Deutschlandfahne mit doppeltem Adler war dann 1848 bis 1852 die Seekriegsfahne der Reichsflotte. Ob dies Fahne aus den Altbeständen der Flotte nach Hüsten kam, ist unklar. 

 

Auf Seite 77 des Schützenbuches ist folgendes eingetragen: Zu den Posten B- Seite 70: „Die vorn aufgeführte Fahne Nr. 3 war durch den Zahn der Zeit unbrauchbar geworden und ist dafür in diesem Jahr eine neue angeschafft mit dem Sinnbild des Heiligen Geistes und der Unterschrift „Brudersch. U.Dem Schutz H.G.1863“

Heutige Fahnen der Bruderschaft

Petrusfahne

Die Petrusfahne geht im Festzug immer beim geschäftsführenden Vorstand und Ehrenvorstand. Aktueller Hauptfähnrich der Petrusfahne ist der Schützenbruder Marco Wieneke. 

Unsere Dienstälteste, noch aktive Fahne feierte 2007 ihren 50. Geburtstag. Die Fahne wurde 1957 zum Jubiläum 300. Jahrestages seit der Erneuerung von 1657, vom damaligen Oberst Franz Beiler gestiftet. Im Jahre 1989 wurde die Petrusfahne in der Paramenten Werkstätte des Missionshauses in Paderborn-Neuenbeken gründlich renoviert und aufgearbeitet. Die Kosten von rund 4.110 DM wurden damals von einem unbekannten Spender übernommen.

 

Auf der einen Seite, die mit grünem Samt belegt ist, zeigt sie unsere Petrikirche  und darunter steht geschrieben „St. Petrus halte Deine Hand schützend über Leut und Land“. Die Rückseite auf gelbem Samt zeigt das Arnsberger Stadtwappen vor einem Wasserfall. Der Name unserer Bruderschaft rahmt das Bild ein.  Zusätzlich sind dort die Jahreszahlen 1657 – 1957 zur Erinnerung an das 300-jährige Jubiläum zu lesen. An der Fahne ist ein Wimpel in beiger Farbe mit der Aufschrift „Glaube – Sitte – Heimat“ und die Jahreszahlen 1657 und 1957. Auf der Rückseite des Wimpels steht geschrieben: „gew. von den Damen des Vorstandes“,welche den Wimpel gestiftet haben. 

Jungfrauenfahne - 1. Kompanie

Geht im Festzug vor dem Königspaar, wenn dieses aus der 1. Kompanie kommt. Fähnrich der 1. Kompanie ist Ralf Fleckes.

 

Diese Fahne erhielt im Jahre 1981 die Weihe von Pfarrer Wilhelm Henkenmeier und ersetzte die Jungfrauen-Fahne von 1886. Die Fahne wurde gestiftet von Hans Dieter Kettler. 

Sie zeigt auf der einen Seite ein Bild der Jungfrau und Gottesmutter Maria vor dem Hintergrund des Hauptportals St. Petri. Die andere Seite mit grünem Hintergrund trägt den Namen unserer Bruderschaft und zeigt den Heiligen Geist in Gestalt einer Taube. Darunter ist das Hüstener Wappen und das Emblem des Sauerländer Schützenbundes. 

Fahne Haus Hüsten - 2. Kompanie

Geht im Festzug vor dem Königspaar, wenn dieses aus der 2. Kompanie kommt. Zur Fahnenbegleitung der 2. Kompanie gehören die Schützenbrüder Dennis Jeche, Andre Teigeler und Björn Mathes. 

 

Die Fahne wurde anlässlich des 550-jährigen Bestehens der Schützenbruderschaft erneuert, und an der Vogelstange am Breloh durch Pfarrer Wilhelm Henkenmeier vor dem Jubiläumsschießen geweiht. 

Die eine Seite mit grünem Hintergrund zeigt den Namen unserer Bruderschaft mit dem Petruswappen, die Jahreszahlen 1435 – 1985 und den Heiligen Geist in Gestalt einer Taube. Die andere Seite auf beigen Hintergrund zeigt das Haus Hüsten und das Emblem des Sauerländer Schützenbundes. Als Schriftzug sind das Erbauungsdatum von Haus Hüsten (1250) zu lesen sowie im Sauerländer Plattdeutsch „Dat Olle ehren – Dat Guere mehren“  was bedeutet, „Das Alte ehren – Das Gute mehren“. An der Fahne ist ein von den Schützenköniginnen 1985 gestifteter Wimpel mit der Aufschrift: 1985 – Die ehemaligen Königinnen“ und dem Bild einer Krone und eines Eichenlaubes.  Auf der Rückseite des Wimpels ist zu lesen „Jubiläum“ mit der Zahl 550, in Erinnerung an unser 550-jähriges Jubiläum im Jahre 1985. Darunter ist ein Eichenlaub abgebildet.

Fahne Heilig Geist - 3. Kompanie

Geht im Festzug vor dem Königspaar, wenn dieses aus der 3. Kompanie kommt. 

Fähnriche der Fahne aus der 3. Kompanie sind Andreas Fraas, Kai Westerhoff und David Meinschäfer.

 

Auf der einen Seite auf dunkelblauen Grund ist eine weiße Taube zu sehen, die den Heiligen Geist symbolisiert, umrahmt von dem Namenszug unserer Bruderschaft mit dem Schriftzug „Erneuert 1657“. Links oben ist das Hüstener Wappen mit Petrus in rotem Mantel zu sehen. Rechts unten ein rotes Wappen mit gekreuztem Schlüssel, welches symbolisch für Aufgeschlossenheit und für Petrus steht. Links unten und rechts oben Eichenlaub. Auf der anderen Seite auf beigen Untergrund ist eine Schießscheibe zu sehen mit zwei dahinter gekreuzten Gewehren, umrahmt von Eichenlaub. Darunter der Schriftzug „Glaube-Sitte-Heimat“. In den Ecken sieht man angedeutete Tannenzweige mit Tannenzapfen.

Beerdigungsfahne

Diese wird getragen bei Beerdigungen von aktiven/passiven Schützenbrüdern/Schützenschwestern. Beerdigungen bei höher rangigen Schützenbrüdern (Auszeichnung hervorragende Verdienste) noch mit jeweiliger Kompaniefahne. Die Fahne ist heute in zweifacher Ausfertigung vorhanden, einmal für Unterhüsten – Waldfriedhof Rumbecker Holz,  und für Oberhüsten – St.-Petri-Friedhof.  In früheren Jahren waren zum Ehrengeleit die vorhandenen Fahnen mit einem Trauerflor versehen.  Im Jahre 1957 wurde die Anschaffung einer sogenannten Beerdigungsfahne beschlossen. Geliefert wurde sie damals von Alois Vogel. Im Jahre 1992 wurde die – in die Jahre gekommene Fahne- neu in Auftrag gegeben. Der Entwurf hierfür stammt von Peter Reinold. In der Gesamtvorstandssitzung vom 29. Januar 1993 wurde die Fahne vom damaligen Oberst Friedel Esser an die Fahnenabordnung übergeben. Die Beerdigungsfahne für Unterhüsten wurde zum 350. Jahrestag der Wiederbegründung der Schützenbruderschaft im Jahre 2007 angeschafft.

Nach der Weihe durch Pfarrer Josef Slowik in der Heilig-Geist-Kirche wurde die Fahne an die 3. Kompanie, zu Händen Willi Erlmann und Friedel Burgard (+) übergeben.  Unsere heutigen Träger der Beerdigungsfahne sind die Schützenbrüder Bertin Heitschötter, Gerhard Monhoff, Werner Pape und Erich Sander.

 

Die Fahne zeigt beidseits gleich auf dunkelgrünem Grund ein lateinisches weißes Kreuz. Darüber der Schriftzug unserer Bruderschaft mit schwarzer Schrift, welche weiß umrandet ist. Unterhalb des Kreuzes findet sich links das Petruswappen und rechts das Eichlaub-Symbol des Sauerländer Schützenbundes. In den Ecken ist jeweils Eichenlaub zu sehen. 

Standarte der Jugendkompanie

Die Jugendkompanie ist ausgestattet mit 3 Schwenkfahnen und einer Standarte. Die Standarte wurde 1987 von Dieter Kettler gestiftet. 

 

Anlässlich des 10-jähirgen Bestehens der Jugendkompanie stiftete unser Schützenbruder Dieter Kettler eine neue Jugendstandarte, welche im Schützenhochamt durch Pfarrer Wilhelm Henkenmeier geweiht wurde. 

Die eine Seite Zeit auf dunkelblauen Grund die Heilig-Geist Kirche und die St. Petri Kirche mit dem Namen unserer Bruderschaft. Auf der anderen Seite auf weißem Grund ist ein Schützen Aar zu sehen. Die Beschriftung ist „Jugendkompanie“ und die Jahreszahlen 1977-1987 (10jähriges Bestehen). Unter dem Schützen-Aar ist das Emblem des Sauerländer Schützenbundes.  

Schwenkfahnen der Jugendkompanie

Die 1,20m x 1,20m großen Schwenkfahnen der Jugendkompanie wurden von der Paramentengruppe der Heilig-Geist-Gemeinde, unter der Leitung von Adelheid Schellbach, für die Bruderschaft in knapp 100 Arbeitsstunden angefertigt. Übergeben wurden sie im Mai 1998 an Oberst Friedel Esser, Ehrenhauptmann Helmut Schulte und Erich Sauerland, damaliger Kompanieführer der 3. Kompanie. Die Segnung der Schwenkfahnen wurde von Präses Wilhelm Henkenmeier im Schützenhochamt vorgenommen. 

Die Schwenkfahnen und die Standarte nehmen an allen Schützenfestumzügen, sowie die Standarte am Volkstrauertag teil. Die Schwenkfahnen werden von den Jungschützen beim Ständchen am Karolinen-Hospital am Samstag und beim Abholen des Königspaares zu dessen Ehren während des Festzuges geschwenkt. 

Die Schwenkfahnen zeigen beidseits einen Schützen-Aar. Die 1. Kompanie brauner Aar auf grünen Grund, die 2. Kompanie grüner Aar auf weißem Grund und die 3. Kompanie weißer Aar auf hellblauen Grund. In den Ecken ist Eichenlaub zu sehen.

Unten links ist eine Textbanderole mit der Aufschrift „Schützenbruderschaft Hüsten“ und der Nummer des jeweiligen Zuges (1.-3. Kompanie).

Teilnahme der Fahnenabordnungen und Fahnenbewegungen

Grundsätzlich nehmen die Fahnenabordnungen an allen Schützenfest-Umzügen und Prozessionen teil. Hierzu zählen die Hagelprozession, Prozession in Essen Werden (nur Petrusfahne)in früheren Jahren die Rosenkranz-Prozession nach Oelinghausen und die Fronleichnamsprozession sowie am Volkstrauertag die Petrusfahne und die Fahnen der 1. und 2. Kompanie.  Die Fahne der 3. KP nimmt am Volkstrauertag nicht teil wegen Teilnahme an der „Ewigen Anbetung“, welche meist am gleichen Tag stattfindet.

Fahne Haus Hüsten (2. Kompanie) /Jungfrauen-Fahne (1. Kompanie) / Petrusfahne

Ostersamstag bis Pfingstsamstag sind die Fahnen im Glockenturm. Jeweils zu Schützenfestumzügen  werden die Fahnen aus der Petrikirche abgeholt. Dienstag nach Schützenfest werden die Fahnen in der Petrikirche an die Orgelbühne gehangen.  Die Schwenkfahnen werden am Schützenfest-Samstag zum Abholen aller Fahnen in den Kircheneingang St. Petri gestellt.

Fahne Heilig Geist (3. Kompanie)

Maria Lichtmess - Die Fahne wird aus Kirche geholt und wird in die Sakristei Hl. Geist Kirche Unterhüsten gestellt.

Karsamstag - Die Fahne wird in der Hl. Geist Kirche Unterhüsten aufgehangen. Sie hängt dann in der Osterzeit bis Pfingstsamstag in der Kirche, wird hier nur z.B. für Hagelprozession abgeholt.

Pfingstsonntag - Hängt die Fahne in der Kirche Hl. Geist Unterhüsten

Am 23. oder 24.12. Aufhängen der Fahne in der Hl.Geist-Kirche Unterhüsten

 

 

Vor dem Abholen der Fahnen am Schützenfest-Samstag wird die Fahne in den Kirchen-Eingang gestellt.

Schützenfest-Montag werden alle Fahnen mit einer Musikabordnung ins Haus Hüsten gebracht

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